Die Stepenitz (Elbe) entspringt in der Prignitz im Nordwesten Brandenburgs und mündet nach rund 84 Kilometern bei Wittenberge in die Elbe. Mit einem Einzugsgebiet von circa 870 Quadratkilometern bildet sie mit ihren fünf wichtigsten Nebenflüssen (die Sude, Dömnitz, Kümmernitz, Panke und dem Schlatbach) einen der wenigen verbliebenen naturnahen Flussläufe in Brandenburg. Ihre Einzigartigkeit und ihr hoher Schutzwert, wie auch die aktuellen Herausforderungen hinsichtlich der laufenden Projekte zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der Wiederansiedlung seltener Tierarten haben den Ausschlag gegeben, die Stepenitz als „Flusslandschaft der Jahre 2024/25“ auszuzeichnen.
„Flüsse haben unsere Zivilisation mehr als jede Straße und jede Technologie geprägt“, betont Joachim Nibbe, Mitglied des NaturFreunde-Bundesvorstands die hohe Bedeutung von Flüssen für die Gesellschaft. „Der Schutz dieser Landschaftssysteme wird angesichts der immer schneller heraufziehenden Klimakrise immer wichtiger. Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Dürren setzen Flusslandschaften unter Druck, können von ihnen aber auch abgepuffert werden.“
Die feierliche Ausrufung erfolgt zum Weltwassertag am 22. März 2024.
Mit der „Flusslandschaft des Jahres“ soll die Bevölkerung auf die ökologische, ökonomische und soziokulturelle Bedeutung der Flüsse und der sie umgebenden Landschaft aufmerksam gemacht werden. Ebenso sollen Maßnahmen zur Erhaltung, zum Schutz und zur Renaturierung von Flusslandschaften und ihrer Lebensgemeinschaften initiiert werden sowie Arbeiten zum Wiedererreichen einer hohen Durchgängigkeit unterstützt und naturnahe Wander- und Erholungsgebiete gefördert werden.
Seit dem Jahr 2000 wurden bisher folgende Flüsse zur Flusslandschaft des Jahres gekürt: die Gottleuba (Sachsen), die Ilz (Bayern), die Havel (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt), die Schwarza (Thüringen), die Nette (Rheinland-Pfalz), die Emscher (Nordrhein-Westfalen), die Helme (Thüringen, Sachsen-Anhalt), die Argen (Baden-Württemberg), die Trave (Schleswig-Holstein), die Lippe (Nordrhein-Westfalen) und die Weiße Elster (Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt).
Die „Flusslandschaft des Jahres“ wird durch das Bundesumweltministerium in die Liste der „Natur des Jahres“ aufgenommen. Diese soll auf bedrohte Natur aufmerksam machen und angestrebte Gegenmaßnahmen veranschaulichen sowie auf Missstände verweisen.
Kontakte und Infos:
Deutscher Angelfischerverband e.V.
(030) 97 10 43-79
info@dafv.de
und
NaturFreunde Deutschlands e.V.
(030) 29 77 32-60
flusslandschaft@naturfreunde.de